Der Norden Montenegros holt weiter auf

Der Norden Montenegros holt weiter auf

In diesem Artikel geht es um die Regionen Montenegros und vor allem um den bergigen Norden dieses wunderschönen Landes. Welche sind die wichtigen Regionen Montenegros? Was macht den Norden einzigartig? Was sind die besten Orte dort? Was sind die Treiber für Wachstum und Investitionen? Und wie wird die nächste Zukunft des Bergtourismus in Montenegro aussehen?

Die drei Hauptregionen Montenegros

Mit dem Gesetz zur Regionalen Entwicklung, welches Montenegro im Jahre 2011 ratifiziert hat, wurde Montenegro für statistische Zwecke in die drei regionalen Hauptzonen – Küstenregion, Zentralregion und Nordregion eingeteilt.

Als Küstenregion wird der südliche Landesteil mit Zugang zur Adria bezeichnet. Die Wirtschaft in diesem Teil wird von Sommertourismus, Landwirtschaft und dem Überseehafen Bar dominiert. Die verschiedenen Küstenstädte und Badeorte weisen dabei eine angenehme Vielfalt, große Kontraste und, jede für sich, einen ganz eigenen Charme für den Besucher auf.

Herzeg Novi liegt ganz im Westen des Landes nahe der Grenze zu Kroatien. Die Stadt ist terassenförmig angelegt, sehr grün und besitzt eine abwechslungsreiche Architektur und Geschichte. Der Kurbetrieb verläuft hier ganzjährig und zieht seit eh und je viele Prominente an. Der berühmte jugoslawisch-serbische Regisseur Emir Kusturica z.B. verbringt hier seit vielen Jahren seine Ferien und betreibt hier ein Kulturzentrum.

Die Stadt Kotor, in der gleichnamigen weltberühmten Bucht gelegen, gehört seit 1979 zum Unesco Weltkultur- und Naturerbe und ist heute das Ziel vieler Kreuzfahrtschiffe. Tivat – eine eher kleine und ruhige Stadt – hat durch den Porto Montenegro einen neu errichteten Sporthafen für große Luxusyachten und eines des größten Investitionsprojekte des Landes Berühmtheit bei Seglern und Jetsets erlangt. Budva ist das größte Touristenziel des Landes und bietet alles, was der moderne Vergnügungstourismus verlangt. Weiterhin sind die Küstenstädte Bar und Ulcinj zu nennen. Wobei Bar vor allem durch den internationalen Seehafen und Ulcinj durch seine riesigen weißen Strände und die exzellenten Bedingungen für Wind- und Kitesurfen bekannt sind. Der Tourismus ist in Ulcinj, welches ganz im Süden des Landes liegt, dabei noch weit weniger entwickelt als etwa in Budva oder Herzeg Novi.

Die wichtigsten Städte der Zentrumsregion sind die moderne Hauptstadt Podgorica, die historische und kulturelle Hauptstadt Cetinje und das wirtschaftlich-industrielle Zentrum Nikšić.

Der Norden Montenegros

Die Nordregion Montenegros ist die flächenmäßig größte und ist hauptsächlich von wunderschöner, teilweise unberührter Berg-, Tal- und Flusslandschaft geprägt. Hier findet man beste Bedingungen für Skifahren, Bergwandern, Bergsteigen, Mountainbiking und andere Aktivitäten, welche im Gegensatz zu der Küste einen ganzjährigen Tourismusbetrieb ermöglichen. Mit der starken Reduzierung der Industrie in den 1990er Jahren ist die Region in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Ein bedeutender Teil der lokalen Bevölkerung ist in die anderen, wirtschaftlich besser entwickelten Regionen der Küste und des Zentrums „abgewandert“. Wenn man bei einem solch kleinen Land überhaupt von Wanderung sprechen kann.

Der Gegend um Žabljak im Norden Montenegros bietet traumhafte Flüsse und Seen. Foto: Dejan Zakic / Unsplash

Das letzte Wirtschaftsreformprogramm 2019-2021[1] nennt eine Intensivierung der wirtschaftlichen Entwicklung der nördlichen und zentralen Region und eine Steigerung des Wachstums im Tourismussektor als wichtigste Prioritäten. Dabei soll das touristische Wachstum regional und saisonal besser diversifiziert und eine saisonal oder regional einseitige Entwicklung vermieden werden. Während die Küstenregionen lediglich Möglichkeiten für den Sommertourismus bieten, können die Bergerholungsgebiete den Gästen, sowohl im Sommer als auch im Winter, beste Erholungsmöglichkeiten bieten.

Die wichtigsten Wachstumstreiber der Nordregion Montenegros

Die staatlichen Reformmaßnahmen und die dabei eingesetzten Geldmittel sollen die Dauer der touristischen Saison verlängern, die Anzahl der Übernachtungen und die aus dem Tourismus generierten Einnahmen steigern. Bei der Entwicklung des Tourismus soll darauf geachtet werden, dass die gegebenen Natur- und Kulturressourcen schonend gebraucht und sinnvoll eingesetzt werden, um ein einzigartiges und nachhaltiges Tourismusangebot für den zahlenden Gast zu schaffen.

Der erste Abschnitt der von den Chinesen gebauten Bar-Boljare Autobahn (41 km von 129 km auf Montenegrinischem Territorium) soll bis Mitte 2020 fertiggestellt werden[2]. Danach wird die Fahrt vom internationalen Flughafen Podgorica (TGD) bis zum Wintersportort Kolašin weniger als 30 Minuten dauern. Heute benötigt man für die Strecke ungefähr 90 Minuten. Die Autobahnverbindung von Küste, Zentrum und Norden wird einen weiteren großen wirtschaftlichen, logistischen und sozialen Beitrag zur Entwicklung des Fremdenverkehrs und der Industrie Montenegros und seiner Nachbarländer haben. Es ist das größte Investitionsprojekt Montenegro, welches bereits fast eine Milliarde Euro gekostet hat[3].

Die beiden wichtigsten Skizentren Montenegros heißen Kolašin und Žabljak (Savin Kuk), bieten die besten Wintersportbedingungen, sind relativ schneesicher und noch nicht überlaufen. Fast ein halbes Jahr lang liegt hier der Schnee und die Preise für Unterkunft, Verpflegung und Skipass sind sehr moderat.

Der Ski- und Luftkurort Kolašin entwickelt sich dabei gerade zum Vorreiter in Sachen Wintersport in Montenegro und der ganzen Region. Das 1600 Meter hoch gelegene Skizsportzentrum hat gerade in dieser Saison 2019/2020 eröffnet. Zusammen mit dem bereits bestehenden 1450 Meter hoch gelegenen Skizentrum Kolašin bietet es 45 Pistenkilometer aller Schwierigkeitsgrade für die Skiabfahrt.  Die Kapazität liegt bei 2.600 Paar Ski pro Stunde. Zusätzlich gibt es Langlaufloipen und Schneeschuhwanderpfade.

Die Investitionen der Regierung Montenegros in das Skicenter Kolašin haben bisher ca. 20 Millionen EUR erreicht. Dabei lässt die Infrastruktur, die zur Unterstützung noch bereitgestellt werden muss, erwarten, dass die Investitionssumme noch steigen wird[4]. Der Direktor des Ski Resorts Montenegro verlautbarte, dass bis 2022 140 Millionen Euro in die Skitouristische Infrastruktur investiert werden sollen[5].

Kolašin selbst hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und es wird erwartet, dass die gute Entwicklung weitergeht. Durch die weiterhin ansteigenden Investitionen in die Region gewinnt der Ort mehr und mehr an Popularität und die Immobilienpreise haben in den letzten Jahren angezogen. Momentan sind die Immobilienpreise hier durchschnittlich 35% geringer als an der Küste. Häuser werden derzeit ab ca. 125.000 EUR und kleine Apartments ab 50.000 EUR gehandelt. Wirklich interessant ist jedoch der Kauf von Land zur eigenen Bebauung oder Entwicklung. Es lohnt sich, Kolašin und den Norden Montenegros im Auge zu behalten.

RC Montenegro

Rufil Consulting Montenegro ist eine deutsche Immobilien- und Investmentagentur in Montenegro. Wir verbinden die besten Immobilien- und Investmentchancen in Montenegro mit Investoren weltweit! Rufil Consulting Montenegro ist Teil der Rufil Consulting Gruppe vertreten in Deutschland (seit 2001), Russland (seit 2007) und Montenegro (seit 2014).

Autoren: Philipp Rowe/ Geschäftsführer und Zertifizierter Immobilienmakler (Deutschland) und Victoria Shevchuk/ Immobilien- und Investment-Analyst.

[1] Government of Montenegro. (2019). Montenegro Economic Reform Programme 2019–2021. P. 73. Retrieved from https://ec.europa.eu/neighbourhood-enlargement/sites/near/files/montenegro_erp_2019-2021.pdf

[2] Ralev R. (2019, Sep 05). Bechtel eyes Montenegro’s Bar-Boljare motorway project – ministry. SeeNews. Retrieved from https://seenews.com/news/bechtel-eyes-montenegros-bar-boljare-motorway-project-ministry-667916

[3] International Monetary Fund. European Dept. (2017). Montenegro: Selected Issues. P. 4. Retrieved from https://books.google.ru/books?id=yD6zDwAAQBAJ&hl=ru&source=gbs_navlinks_s

[4]Dragojlovic M. (2018, Sep 03). Kolašin Ski Resort expects new cable car. Ibna. Retrieved from https://balkaneu.com/kolasin-ski-resort-expects-new-cable-car/

[5] Investitor. (2019, Oct 22). Kolasin will have 45 kilometers of ski slopes next season. Retrieved from https://investitor.me/2019/10/22/kolasin-ce-naredne-sezone-imati-45-kilometara-skijaskih-staza/

Titelbild
Titelbild: Maarten Duineveld / Unsplash