Chinesischer Milliardär wird größter Daimler-Aktionär

Chinese wird größter Einzelaktionär bei Daimler

Der Haupteigner des chinesischen Fahrzeugkonzerns Geely, der Milliardär Li Shufu, wird größter Einzelaktionär bei Daimler. Dies bestätigte der Stuttgarter Autobauer am Freitag. Der Wert seines Aktienpakets liegt bei rund 7,2 Milliarden Euro. 

Der chinesische Geschäftsmann Li Shufu hat sich 9,69 Prozent der Daimler-Anteile gesichert und wird somit größter Gesellschafter des Konzerns. „Daimler freut sich, mit Li Shufu einen weiteren langfristig orientierten Investor gewonnen zu haben“, ließ der deutsche Autohersteller erklären. Anfang Februar berichtete Bild am Sonntag über ein Treffen mit Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche. Laut Zeit verfolgt Li Shufu mit dem Deal zwei Ziele: Zum einen will er seinen Auto- und Motorradhersteller Geely stärker internationalisieren. Geely gehört unter anderem die schwedische Marke Volvo. Zum anderen will er die Fahrzeugbranche gegen die Konkurrenz durch Internetkonzerne stärken.

Mit einem Anteil vom 6,9 Prozent war bislang der Staatsfonds von Kuwait größter Einzelaktionär des Daimler-Konzerns. Die japanisch-französische Renault-Nissan-Allianz hält 3,1 Prozent. Weitere 20 Prozent liegen bei institutionellen Anlegern wie dem US-Finanzinvestor BlackRock oder dem Norwegischem Staatsfonds. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Durch das Investment von Li Shufu, der von Daimler für seine „Kompetenz und Zukunftsorientierung“ gelobt wird, liegt der größte Anteil nun in China. Ende 2017 ist der chinesische Autobauer Geely auch bei Volvo Trucks zum größten Aktionär geworden. Der schwedische Investor Cevian verkaufte ein Aktienpaket von 8,2 Prozent und 15,6 Prozent der Stimmrechte nach China.

Wichtiger Absatzmarkt für Daimler

China gilt als einer der wichtigsten Märkte für Daimler. Im letzten Jahr verkaufte der deutsche Konzern dort rund 600.000 Pkw. Damit konnte er seinen Konkurrenten BMW und Audi den Rang ablaufen. In einem Joint-Venture mit dem chinesischen Autobauer BAIC-Motor produziert Daimler in Peking rund 430.000 Fahrzeuge pro Jahr. Das sind rund 10.000 mehr als in Bremen und 100.000 mehr als in Rastatt und Sindelfingen, den größten Produktionsstandorten in Deutschland.