Warum Russland sich mit dem Recycling so schwer tut

Interview zur Abfallreform in Russland

Denis Buzajew, Chef des im Januar 2019 von Präsident Wladimir Putin gegründeten Russischen Umweltoperators und langjähriger Partner der AHK als ehemaliger Vize-Gouverneur des Moskauer Gebietes, spricht im ausführlichen Interview mit dem Wirtschaftsportal RBC über die aktuelle Situation der Umwelt- und Abfallwirtschaft in Russland. Im Fokus steht die zum Jahresanfang in Kraft getretene Müllreform. Es sei nicht nur eine Reform, sondern die Etablierung eines in Russland völlig neuen Industriezweiges für die Entsorgung und Verarbeitung kommunaler Siedlungsabfälle, so Buzajew. Die größten Probleme der russischen Müllentsorgung seien falsche Berechnungen des Abfallaufkommens, ungünstig gewählte Infrastruktur- und Logistikstandorte sowie unzureichende Kapazitäten zur Müllentsorgung, zum Beispiel Mülldeponien oder Recyclinganlagen. Darüber hinaus würden bis zu 35% der Bevölkerung und bis zu 70% der Gewerbebetriebe ihre Gebühren für die Müllabfuhr nicht bezahlen. Dies bringe die mehr als 200 regionalen Operatoren in finanzielle Schwierigkeiten. Einige von ihnen stünden sogar kurz vor dem Bankrott, hatten russische Medien zuletzt vermeldet. Eine mögliche Lösung des Problems wäre die Schaffung einer elektronischen Plattform, die juristische Personen dazu verpflichtet, den Tarif für die Abfallentsorgung zu bezahlen, erklärte Buzajew.

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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Titelbild: AHK
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